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1296. März 10. Crivin (Krzywin).

sabb. a. Judica.

Wladyslaw, Herzog von Polen, Pommern, Cujawien, Lenczyc und Sieradz tritt, obwohl nach dem Tode des Herzogs Premislo ihn die Barone einmüthig gewählt haben, doch dem Herzoge Heinrich von Schlesien und Herren von Glogau seinem Schwager um der Ansprüche willen, die derselbe aus seiner Verwandtschaft und andrerseits einer letzwilligen Verfügung des verstorbenen Königs herleitete, ein Stück von Polen ab an der Obra, Wartha und Netze, gestattet demselben den Distrikt von Bentschen von der Königin Wittwe einzulösen, tritt ihm auch den Bezirk von Klobucko zur Hälfte ab und ihm zu Liebe auch die zweite Hälfte an seinen Freund, den Herzog Boleslaw von Oppeln, adoptirt auch des Glogauer Herzogs Sohn namens Heinrich und bestimmt für diesen das ganze Posener Land in dem Umfange, wie es weiland der König von Polen besass, seit er sich von seinem Oheime Boleslaw gesondert, verspricht auch demselben, sobald derselbe mündig geworden, das Land Posen zu unabhängiger Herrschaft einzuräumen, eveutuell dessen Brüdern, falls derselbe vorher sterben sollte. Derselbe resp. seine Brüder sollen auch Erben von ganz Polen sein, falls der Aussteller ohne Kinder stürbe. Wlad. gelobt dem Herzog von Glogau Freundschaft und Beistand, seinen Feinden resp. Schädigern seines Landes keinerlei Vorschub oder Schutz zu gewähren und ihm sein Land und seine Schlösser offen zu halten. Diese Urkunde sollen der Bischof v. Posen und die Barone des Landes mit besiegeln.

Z. nicht schlesisch.

Aus dem Or. im Bresl. Staatsarchive F. Glogau 9, an dem aber immer nur ein Siegel, das bei Pfotenhauer Taf. V. 33 abgebildete Wlad'.s, gehangen hat, abgedr. im cod. dipl. maj. Pol. II. 117. Aeltere Druckorte Worbs neues Archiv II. 124 und danach Minsberg Gesch. v. Glogau I. 156. Die Bedenken Wuttkes gegen die Echtheit der Urkunde (Städtebuch v. Posen 197 Anm.) würde derselbe dem unverdächtigen Orig. gegenüber wohl selbst nicht mehr aufrecht erhalten wollen.

Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.